Liturgie des Heiligen Apostels Jakobus, der Herrenbruders

Die Göttliche Liturgie des heiligen und ruhmreichen Apostels Jakobus, des Herrenbruders

 

Die Göttliche Liturgie des heiligen und ruhmreichen Apostels Jakobus, des Herrenbruders und ersten Bischofs von Jerusalem (Η Θεία Λειτουργία του Αγίου Αποστόλου Ιακώβου του Αδελφοθέου), wie sie in der heiligen Stadt Jerusalem gefeiert wird, so lautet im Euchologion (Trebnik) die Bezeichnung des Liturgieformlars, dass liturgiewissenschaftlich als "Alt-Jerusalemer-Liturgie bezeichnet wird. Sie war in der Kirche von Jerusalem und von dort ausgehend im Patriarchat von Antiochien als Form der eucharistischen Liturgiefeier in der Zeit zwischen der Jerusalemer Urgemeinde und der Übernahme der liturgischen Bräuche und Bücher aus Konstantinopel in Gebrauch. In den liturgischen Rubriken des Euchologions wird die Jerusalemer Liturgie als Ritus der Heiligen Stadt (κατὰ τὸv ἁγιοπολίτην oder ἁκολουϑία τοῦ ἁγιοπολίτου) bezeichnet, der orthodox- byzantinische Gottesdienstbrauch wird dort als als der der Grossen Kirche von Konstantinopel (κατὰ τὸν ἐκκλησιαστήν oder ἁκολουϑία ... ὁ ἐκκλησιαστής) bezeichnet. Das Liturgieformular der Jakobusliturgie hat bis heute eine einzigartige altchristliche Feiergestalt mit eigenen frühkirchlichen liturgischen Bräuchen bewahrt. Die griechische Überlieferung der Jakobusliturgie und die der Altorientalen des syrischen Patriarchats von Antiochien zeigen sich einerseits Übereinstimmungen, andererseits auch gewisse Unterschiede In der liturgiegeschichtlichen Forschung wird heute eine, über Handschriften gut greifbare, spätantiken Entwicklungsstufe und eine jüngere, ab dem 8. Jahrundert fassbare, Form die über Stufen der liturgischen Angleichung an den Konstantinopolitaner Kirchenbrauch bis zu dessen Übernahme in 13. Jahrhundert reicht, unterschieden.

 

In den gottesdienstlichen Büchern der orthodoxen Kirche lassen sich vier Formulare für die Liturgiefeier finden. Das älteste Formular der Konstantiopolitaner Tradition stellt die liturgische Ordnug des heiligen Basilius des Großen dar, etwas jünger und kürzer ist die Ordnung des heiligen Johannes Chrysostomus. Bei der Liturgie der vorgeweihten Gaben handelt es sich nicht um eine liturgische Ordnung im eigentlichen Sinn, da es sich bei ihr um eine Große Vesper mit der Austeilung der heiligen Kommunion handelt. Diese Heiligen Gaben sind aber schon in der vorangehenden Sonntagsliturgie verwandelt worden und wurden dann bis zur Ausspendung in der Präsanktifikantenliturgie aufbewahrt. Die Chrysostomus-Liturgie unterscheidet sich von der Basilius-Liturgie nur in einzelnen priesterlichen Gebeten und im Gebet der Anaphora. Ansonsten haben beide denselben Aufbau. Die Jakobus-Liturgie wird heute nur selten gefeiert, meist am Fest des heiligen Apostels Jakobus, des Herrenbruders und am Sonntag vor Weihnachten.

 

Die Jakobusliturgie ist die ursprüngliche liturgische Ordnung der Stadt Jerusalem. Sie macht die altchristlich Gottesdienstradition in Syro-Palästina, der Heimat der Urgemeinde, für uns fassbar. Zentrum dieser Liturgieordnung ist die Anaphora der heiligen Apostels Jakobus, des Herrenbruders. Dieses Darbringungsgebet für die heilige Eucharistie lässt sich für uns durch Handschriften und Textzitate seit der Mitte des 3. bis 4. Jahrhunderts fassen. Das uns heute vorliegende Liturgieformular stammt sicherlich nicht Wort wörtlich vom Heiligen Apostel Jakobus, wohl aber aus dem 4. und 5. Jahrhundert.  Dabei ist die heutige Jakobus- Anaphora vermutlich eine Redaktion einer älteren Form, von der wir aber kein schriftliches Zeugnis besitzen. Diese Form, wie das Anaphoragebet formuliert wurde, jedoch nicht sein detailierter Wortlaut gehen sehr wohl auf den Apostel zurück. Ein wichtiger Zeitzeuge für die liturgischen Traditionen in Jerusalem ist das Reisetagebuch der Pilgerin Etheria.  Sie berichtet uns darin viele Einzelheiten des damaligen liturgischen Lebens und damit auch von der Jakobus-Liturgie.

 

Die ältesten heute erhaltenen Manuskipte der Jakobus-Liturgie wurden bereits auf griechisch abgefasst. Neben einer syro-aramäischen Version, denn die Jerusalemer Gemeinde war in der Spätantike zweisprachig, haben wir armenische, georgische, slawische, koptische und andere Handschriften. Selbst im abendländischen Bereich gab es Orte, wo die Jakobus-Liturgie zelebriert wurde (so in Spanien, Gallien und Italien). An der Verbreitung der Jakobus-Liturgie, speziell ihrer Anaphora, zeigt sich die Bedeutung, die Jerusalem für die damalige Christenheit hatte. Während die griechische Fassung der Jakobus-Liturgie, welche bei den Orthodoxen verwendet wurde, zunehmend außer Gebrauch geriet und durch die Liturgieordnungen des heiligen Basilius des Großen und des heiligen Johannes Chrysostomus ersetzte wurden, ist sie bis heute die Liturgieordnung der altorientalischen Syrer geblieben.

 

Der Jakobus-Liturgie kam aufgrund ihrer Herkunft aus Jerusalem in der alten Kirche eine einzigartige Bedeutung zu. Nach der syrischen Tradition hatte der heilige Apostel Jakobus die nach ihm benannte Liturgie damals im Abendmahlssaal aufgeschrieben, ja, »aus dem Mund des Herrn selber gehört und gelernt«. Darauf weist auch der Text der Jakobus-Liturgie hin: "Dieses selbe Opfer bringen wir dir dar ... für Deine heiligen Stätten  ... vor allem für Sion". Bis in die christlichen Antike reicht deshalb die Überlieferung der Kirche zurück, dass diese Liturgieordnung in Jerusalem entstanden und in ihren wesentlichen Grundzügen auf das apostolische Überlieferungsgut des Herrenbruders zurückgeht.

 

Der heilige Johannes Chrysostomus hat als Bischof von Antiochien die Jakobus-Liturgie gefeiert und erwähnt sie ausdrücklich in seinen Homilien und Schriften. Die antiochenische Liturgieordnung, die dann die Ordnung der Chrysostomus-Liturgie wesentlich geprägt hat, ist nämlich nicht ohne die Liturgie der Stadt Jerusalem zu verstehen.

 

Die Bedeutung der Stadt Jerusalem für die Ausgestaltung des christlichen Gottesdienstes wurde nach Zerstörung der Stadt im Jahre 70 nach Christus zwar geringer, jedoch wuchs sie unter der Herrschaft des apostelgleichen Kaisers Konstantin erneut. Insbesondere das zu dieser Zeit aufkommende christliche Pilgerwesen zu den heiligen Stätten, die die heiligen Konstantin und Helena mit repräsentativen Basiliken geschückt hatten, ließ auch die liturgische Strahlkraft Jerusalems erneut zunehmen. Im Jahre 325 wurde die Stadt durch das Konzil von Nikaia zum Patriarchat erklärt. Unter dem heiligen Kaiser Konstantin wurde die gottesdienstlichen Feiern in Jerusalem prachtvoll ausgestaltet und das liturgische Erbe der Jerusalemer Kirche wurde reich entfaltet, indem die Heilsereignisse, wie die Pilgerin Egeria uns berichtet, an den jeweiligen Orten und zu den Stunden der biblischen Berichte festlich begangen wurden (vgl.: Pilgerreise der Aetheria (Peregrinatio Aetheriae). Hrsg. von H. Pétré und übersetzt von K. Vretska, 5 Klosterneuburg 1958). Noch heute folgen die Gottesdienste der Großen und Heiligen Woche (Karwoche) in der gesamten Orthodoxie dem Brauch (Typikon) der Kirche von Jerusalem. So übernimmt auch die Kirche in Konstantinopel zahlreiche Impulse aus Jerusalem in der Ausgestaltung des liturgischen Festkreises, des Kirchenbaus und der Tagzeitengottesdienste.

 

Nach der Kirchenspaltung zwischen den Orthodoxen und Miaphysiten und nach der Eroberung des Orients durch die muslimischen Araber begannen die orthodoxen Patriarchate von Antiochien, Jerusalem und Alexandrien sich zunehmend an die Kirche von Konstantinopel anzulehnen und schrittweise auch die liturgischen Traditionen aus Konstantinopel zu übernehmen. Zwischen dem 12. und 13. Jahrhundert  giben die Patriarchate von Jerusalem und Antiochien ihre liturgische Eigenständigkeit auf und übernehmen die orthodox-byzantinischen Gottesdienstformen aus Konstantinopel.

 

Priester Thomas Zmija

 

Die Jakobus-Liturgie und ihre Bedeutung für unser Verstehen der Liturgie in der apostolischen Zeit

 

Unser Herr und Erlöser Jesus Christus feierte die erste Göttliche Liturgie mit Seinen hl. Jüngern in Jerusalem auf dem hl. Zion. Der Jakobus-Liturgie kommt aufgrund ihrer Herkunft aus der Urkirche in Jerusalem in der Ausformung aller weiteren liturgischen Entwicklungen eine einzigartige Bedeutung zu. Nach der heiligen Tradition hat sie der hl. Apostel Jakobus die Feier im Abendmahlssaal "aus dem Mund des Herrn Selbst gehört und gelernt". Nachdem der hl. Geist zu Pfingsten auf die hl. Apostel herabgekommen war, feierten die hl. Apostel mit der jungen Kirche in Jerusalem, aber bald auch an weiteren Orten im hl. Land und auch in Antiochien (Syrien) diese "Ur-Liturgie". Dabei erkennen wir bereits wichtige Elemente, denn die

Apostelgeschichte berichtet uns: „Sie hielten an der Lehre der Apostel fest und an der Gemeinschaft, am Brechen des Brotes und an den Gebeten“ (Apg 2: 42). Wesentlich ist also von Anfang an die Apostolizität (Überlieferung) der Feier , die Gemeinschaft, das "Brechen des Brotes" ( die Feier der hl. Eucharistie) und die Gebete (Anamnese, Anaphora, Epiklese). Die Anamnese setzt die Heilswirklichkeit des Todes und der Auferstehung Jesu Christi gegenwärtig. Hier zeigt sich der Sinn des Herrenbefehls:"Tut dies zu meinem Gedächtnis!" Bereits die "Überlieferung der Heiligen Apostel" (Traditio Apostolica) stellt die Darbringund der eucharistischen Gaben von Brot und Wein in den Zusamenhang der Anaphora als der eucharistischen Danksagung. Bei hl. Justin dem Martyrer wird der alttestamentliche Grundzug des eucharistischen Danksagungsgebetes (Anaphora) sehr deutlich, wenn  er sagt: " Das Opfer für den vom Aussatz (der Sünde) Gereinigten (Lev 14,10) ist ein Vorabbild (Typos) des Brotes der Danksagung (Eucharistía)."

 

Die Aufforderung zur (eucharistischen) Danksagen finden wir an viele Stellen im ganzen Neuen Testament, z. B. in Jud. 8: 25;  2. Thess. 1: 3; Offb 4,11; Offb 5,12.  Der hl. Justin der Märtyrer macht in seiner 1. Apologie den apostolischen Aufbau des eucharistischen Gebetes deutlich: Der Bischof sendet das eucharistische Gebet dem durch den Sohnes im Heiligen Geistes empor. Der hl. Apostel Paulus bezeugt, dass das Eucharistische Gebet von „Psalmen, Hymnen und geistlichen Liedern“ (Kol 3,16) begleitet war. Das eucharistische Gebet umfasste Gott zu preisen (eulogeīn) und Ihm zu danken (eucharisteīn) und mündete im Gebet Gemeinde der Darbringung (Anaphora).Beim hl. Märtyrer Hypolit von Rom finden erstmals ausdrücklich die Epiklese erwähnt: Sie bittet um die Sendung des Heiligen Geistes auf die Gabe (oblatio) der Heiligen Kirche, um die Einheit (in unum congregans), die Erfüllung mit Heiligem Geist und die Bestärkung des Glaubens in Wahrheit. Deutlich betont ist der kirchliche Zusammenhang der eucharistischen Gabe. Es handelt sich um eine Gabe der Kirche. Gebeten wird dann um die Früchte der hl. Kommunion für die Gemeinschaft der Gläubigen. Der hl. Justin der Mätryrer schreibt, dass das "Amen" die Zustimmung des Volkes bedeutet (1. Apologie). Damit nimmt die Gemeinde das Gebet des Bischofs und die gesamte Darbringung als in seinem Namen geschehen an. Aus dem Gesagten wird deutlich, dass die apostolische Ur-Liturgie ein integraler Bestandteil der Apostolischen Tradition ist. Beim hl. Apostel Paulus wird der Überlieferungszusammenhang sehr deutschlich: "Denn ich habe vom Herrn empfangen, was ich auch euch überliefert habe: Der Herr Jesus, in der Nacht, da er verraten ward, nahm Er (das) Brot, dankte und brach’s und sprach: "Das ist mein Leib, der für euch (gegeben wird); das tut zu meinem Gedächtnis!“ Desgleichen (nahm Er) auch den Becher nach dem Mahl und sprach: "Dieser Becher ist der neue Bund in meinem Blut; das tut, sooft ihr (daraus])trinkt, zu meinem Gedächtnis!“ Denn sooft ihr (von) diesem Brot esst und (aus) dem Becher trinkt, verkündigt ihr den Tod des Herrn, bis er kommt" (1. Kor. 11,23-26). Der hl. Apostel Paulus überliefert die Feier der hl. Eucharistie so wie er es in der Gemeinschaft der hl. Apostel empfangen hat, an die junge Kirche in Korinth. Die Feier der Göttlichen Liturgie war in der ganzen Geschichte der Kirche niemals subjektiv oder improvisiert. Was das eucharistische Gebet ausssagen soll, war bei aller anfänglichen Freiheit der Worte (vgl.:  Justin; 1. Apologie) von Anfang an als Überlieferung dessen, was der Herr Selbst getan hat und die hl. Apostel deshalb in Seiner Nachfolge tun klar.

 

Die apostolische Ur-Liturgie, von der man aus mehr als einem Grund sagen kann, daB sie im Abendmahlssaal durch die Worte des Herrn Selbst ihren Anfang hatte, wurde, wie uns bereits die Apostelgeschichte berichtet, in ihrem Kem von Jerusalem nach Antiochien gebracht.  Als nun die hl. Jünger und Apostel von Palästina in alle Welt ziehen, um den Völkern der Erde nach dem Auftrag des Herrn die Frohbotschaft zu bringen, da nehmen sie die Form dieser Ur-Liturgie von Jerusalem, der Mutterkirche der Christenheit, mit nach Antiochien, Alexandrien, Edessa, Kappadokien, Mesopotamien, Rom, ja bis nach Indien, wohin der hl. Apostel Thomas gereist war. Ganz selbstverständlich erfolgte dabei  eine Anpassung der apostolischen Ur-Liturgie an die lokalen Gegebenheiten in kultureller, sprachlicher, geistiger Hinsicht, immer aber unter Wahrung des apostolischen Kerns.Diesem Kern finden wir in der Anaphora der Jakobus- Liturgie wieder.

 

Jede liturgische Weiterentwicklung wird von der frühen Kirche nach ihrer „Apostolizität“ beurteilt: entspricht diese Anpassung, diese Neufassung, diese Formulierung, dieser Ausdruck dem apotolischen Geist der Kirche? Die Apostolizität aller altkirchlichen Liturgieformulare bedeutet demnach nicht, dass der genannte hl. Apostel auch wirklich der Verfasser der Gebete ist, sondern vielmehr, dass kein Widerspruch zur Lehre aller hl. Apostel besteht. Deshalb ist der innere Zusammenhang der jeweiligen Liturgie mit der apostolischen Zeit, also der apostolische Charakter ihres Feierns und Betens, bis heute das entscheidende Kriterium jeder orthodoxen Liturgiefeier.

 

Die ältesten Manuskripte dieser Liturgie Antiocheias und Jerusalems, die sich bis heute erhalten haben, stammen aus dem 7-8 Jahrhundert. Sie benennen neben dem hl. Jakobus, dem Herrenbruder, für einzelne Gebete auch andere Verfasser (Dionysios und Basilios). Dem hl. Basilius wird die Abfassung einiger Gebetes vor dem großen Dankgebete zugeschrieben. Dagegen wird der hl. Jakobus ausdrücklich als Verfasser des Teiles genannt, der mit der Opferung beginnt. So verbürgt der Name des hl. Jakobus, des Herrenbruders, für Herkunft dieser Feier der Göttlichen Liturgie aus dem apostolischen Umkreis des Herrn Jesus Christus Selbst.

 

Die Liturgie des hl. Jakobus war über viele Jahrhunderte hinweg das Eucharistiegebet der Kirche Jerusalems und des Heiligen Landes, das viele andere Liturgien beeinflusst hat. Obwohl die Jakobusliturgie unverkennbar das Lokalkolorit Jerusalems trägt, war sie auch in den benachbarten Patriarchaten von Antiochien und Alexandrien sehr beliebt. Sie fand darüber hinaus Verbreitung in Georgien, auf Zypern, auf dem Sinai und in Süditalien. Im 9./10. Jahrhundert wurde sie allmählich von den beiden in der Kaiserstadt Konstantinopel gebräuchlichen Liturgieformularen des hl. Johannes Chrysostomus und des hl. Basilius des Großen verdrängt. Im 19. Jahrhundert wurde die Jakobusliturgie nur noch äußert selten zelebriert, meist nur noch in Jerusalem. Ab dem 20. Jahrhundert fand eine Wiederbelebung dieser altehrwürdigen Liturgieform in vielen orthodoxen Ländern statt. Sie wird deshalb in Griechenland mzweimal  im Jahr gefeiert: am Festtag des heiligen Apostels Jakobus (23. Oktober) und am Sonntag nach Weihnachten.

 

Die Jakobusliturgie wurde zur Liturgie des gesamten christlichen Orients (Patriarchat von Antiochien). In den Manuskripten ältesten Manuskripten wird sie als "Anaphora der hl. zwölf Apostel" bezeichnet. Der hl. Johannes Chrysostomus hat die Anaphora als Priester in Antiocheia gefeiert und auch die Liturgie des hl Johannes Chrystomus ist hiervon geprägt.

 

Die Feier der Göttlichen Liturgie wird auf Syrisch "Qurbono", das "heilige Opfer" genannt, denn wir können Gott keine größere Ehre erweisen als durch eine wurdige Mitfeier des heiligen Opfers. Die Gebete der Jakobusliturgie machen deutlich, dass wir uns in dieser heiligen Feier  mit Christus, der in den sakramentalen Gestalten von Brot und Wein Sein Opfer auf
dem Holze des Kreuzes, das Er Gott dem Vater als am meisten annehmbare Anbetung dargebracht hat, für uns durch das Wirken des Heiligen Geistes gegenwartig macht. Im Mittelpunkt der Jakobus-Anaphora steht der Dank und Lobpreis für Gottes ganze Schöpfungs- unnd Heilsokonomie.Die Gebete nach der Konsekration der geheiligten und kostbaren Gaben machen deutlich, dass Christus, indem Er sich uns zur Speise und zum Trank gibt, lässt Er uns an Seinem Leben Anteil haben.
Im Geist der Jakobusliturgie bezeichnet der hl. Ignatius von Antiochien die hl. Eucharistie als "Arznei der Unsterblichkeit". Der Herr Jesus Christus Selbst hat uns verheißen: Wie der Vater Christus gesandt hat und Er durch den Vater lebt,
so wird auch der, der das Fleisch Christi isst und Sein Blut trinkt, durch Christus (ewig) leben (vgl.: Joh 6: 57).

 

Die gesamte Jakobus-Liturgie preist in ihren Gebeten fortwährend das Mysterium der Allheiligen Dreieiniheit. Im Fokus der Anaphora  steht die gesamte göttliche Heilsokonomie des Alten und Neuen Bundes. Ein anderes ihrer charakteristischen
Kennzeichen ihrer Gebete ist ihre enge Verbindung zur Heiligen Schrift. Die Gebete sind vom Widerhall und Zitaten der ganzen Heiligen Schrift erfüllt. Sehr ausgeprägt in der Jakobusliturgie ist auch die Liturgie des Gotteswortes aus

Lesungen aus dem Alten Testament, den Apostelbriefen und den hl. Evangelium.